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1. Vaterländische Geschichte - S. 31

1909 - Nürnberg : Korn
— 31 Ssie staub es mit bet-St e1i g i o u? sd£ait fanb bamalv neben dem innigsten ©tauben den ärgsten Aberglauben. (£v roai eine Zeit, in tiu Ichtt besonbers viele kirchliche Stiftungen gemacht würden. Fast jeber Graf baute ein Kloster ober beschenkte es reich. Die Suitpotbiuger übergaben ja ihr eigenes Stammschloß zur Errichtung eines Klosters. Papst Gregor Vii. verbot barnals den Geistlichen die Ehe. Daburch mürben die)eiben befähigt, ihre ganze Kraft der Kirche zu widmen; beim sie waren nicht an eine Familie gebuuben. Zu den Klöstern war in jener Zeit ein großer Zubrang. Man fanb bort in der stürmischen Zeit Schutz und Ruhe; auch waren sie fast die einzigen Stätten, wo Kunst und Wissenschaft gepflegt würden. In den Klöstern zu Regensburg, Benebiktbeuern, Wessobrunn, Bamberg lebten hervorrageube Gelehrte, in Tegernsee und Bamberg tüchtige Künstler. Von Tegernsee stammen die ersten Glasmalereien. Bei den Klöstern bestauben auch Schulen, in welchen die Jugeiw unterrichtet würde. Dies waren jeboch mehr lateinische als deutsche Schulen. Das niebere Volk blieb ohne Unterricht. Auch in der Baulunst und in der Dichtkunst bereiteten sich große Fortschritte vor. Der romanische Baustil mit seinem Runbbogen ist burch-gebilbet. Bereits fangen die flachen Holzbecken in den Kirchen an zu verschwinden und das Kreuzgewölbe erscheint. Die Gotik mit ihren Himmel* anstrebenben Spitzbögen, mit ihrer seinen Glieberung an Portalen (Türen) und Fenstern tritt aus. In der Dichtkunst kommt die beutsche Sprache mehr und mehr zur Geltung. Das Hauptwerk dieser Zeit, die Nibelungensage, ein Helbengebicht, dessen Verfasser man nicht kennt, scheint von einem Bayern ober einem Österreicher verfaßt worben zu fein. Der Süb-ostert Deutschland war die Wiege der mittelalterlichen Blütezeit unserer Dichtkunst. 8. Die drei ersten Milletsbacher als Kerzoge in Mayern. (1180-1253.) „Der Kaiser Barbarossa, Der zog von Welschland her, Gar viele tapf're Helden, Die hatt' er nimmermehr. Dort unter grünem Lorbeer Nicht wenig lagen tot; Manch Laub und Gräslein blühte Wie Röslein blutig rot." Franz Dittniar. Die schon geschilberte Helbentat Ottos von Wittelsbach in der Berner ober Veroneser Klause war die Veranlassung, daß ihn der Kaiser mit dem

2. Vaterländische Geschichte - S. 47

1909 - Nürnberg : Korn
— 47 — Und alliu1) siniu2) lit3) in huote4) bringet Uz6) der wilde6) in stäter zühte7) habe. Geliheniu8) zuht und schäme9) vor gesten10) Mugen11) wol eine wile12) erglesten13): Der schin u) nimt dräte15) ftf und nbe 16) Ü b ersehnn g. Wer schlägt den Löwen? wer den Riesen? Wer überwindet den und diesen? 's tuts jener, der sich selbst bezwinget In Hut all' seine ©lieber bringet Aus Wildheit stets in Zucht sie hab. Geliehne Zucht und Scham vor Gästen Wohl glänzen sie ein Weil' zum besten: Jedoch der Schein nimmt schnelle ab. 11. Dom Gode Ludwigs des Bayern öis zur Hlnteitöarkeil des Kerzogtums. (1347-1506.) „Und möge unsern Fürsten all Der liebe Gott verleihu Ans jeber Not den rechten Sprung Und Kraft für jebeit Stein." Görres. Reich an Laub und Macht war das wittelsbachische Geschlecht unter Ludwig beut Bayern; es war, wie schon erwähnt, das ansehnlichste in ganz Deutschlaub. Aber leib er verlor es rasch, was es außer den Stammlanden besaß. Die Hauptschuld daran trugen jene Teilungen, die lange Zeit hindurch stattfanden. Ludwig der Bayer hatte sechs Söhne. Trotzdem er es ihnen sehr widerraten hatte, teilten sie doch bald nach seinem Tode ihre Laude mehrmals nacheinander; schließlich waren es folgende fünf Gebiete: 1. Oberbayern und Tirol, 2. Niederbayern-Landshnt, 3. Niederbayern-Straubing, 4. Brandenburg, 5. Holland. Von all diesen Linien bestand nur Bayern-Landshut länger fort. Tirol *) alle 2) seine 3) ©lieber 4n- Hut 5) ans 6) Witbheit 7) Zucht 8) geliehene 9) Scham 10) Gästen ll) Mögen 1-i .veile 13) erglänzen u) Schein 15) schnell 16) ab.

3. Vaterländische Geschichte - S. 116

1909 - Nürnberg : Korn
116 — am 15. Juni 1888 erlöste der Tod den edlen Fürsten von seinem qualvollen Leiden, das er mit unbeschreiblicher Geduld getragen. Nur 99 Tage war er Kaiser gewesen. Ein neuer, junger Kaiser trat an seine Stelle. Es war sein Sohn Wilhelm Ii. Das ist die Geschichte des Bayernlandes! Eine lange Wanderung ist es gewesen von der sagenhaften Vorzeit bis auf unsere Tage. Nicht immer im Sonnenschein, oft unter Stürmen und Ungewittern zogen wir dahin. Ob sich aber auch die Wolken türmten, ob Wetter drohten, zwei Sterne sahen wir glänzen durch die Nacht — Treue und Liebe — die unwandelbare Treue des Volkes gegen seine Fürsten, die heiße Liebe zum Vaterlande.

4. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 15

1914 - Nürnberg : Korn
15 Wert einer genügenden Versorgung der großen Stadt mit frischem, reinem Wasser. Wassermangel in der heißen Jahreszeit. 11. Wie eine neue Straße gebaut wird. Die wachsende Stadt. Die Stadt wird immer größer. Die Zahl der Bewohner ver- mehrt sich durch die Menschen, die täglich geboren werden. Familien ziehen von auswärts in die Stadt. Damit für alle Leute Wohnungen vorhanden sind, müssen neue Häuser gebaut werden. Wo früher Wiesen und Felder bei der Stadt waren, sieht man jetzt Häuser und Straßen. Überall sind noch Plätze frei, wo noch Häuser gebaut werden können. (Bauplatz zu verkaufen!) Bald aber werden wieder die Äcker, Wiesen und Gärten vor den letzten Häusern der Stadt den Neubauten Platz machen müssen. Da und dort sind schon Steine und Sand angefahren. Ehe man sich's versieht, sind ver- einzelt hier und dort neue Gebäude fertig. So entsteht ein neuer Stadtteil. (Unser Stadtteil?) Neue Straßen müssen angelegt werden. Wie die Straßen gebaut sein müssen. Um bequem gehen und fahren zu können, soll die Straße nicht holperig sein. Die schwersten Wagen müssen darauf fahren können, ohne daß die Räder einsinken und Geleise im Boden zurücklassen. Pferde dürfen die Straße mit ihren Hufen nicht beschädigen können. Die Straßen sollen auch nicht staubig sein. Regenwasser darf nicht stehen bleiben, daß Schmutz entsteht. Der Bau des Fahrweges. Straßen, in denen viele Fuhrwerke verkehren, müssen besonders fest gebaut werden, sie werden gepflastert. Der Erdboden wird aus- gehoben, dafür Sand angefahren. In den lockeren Sand setzen nun die Arbeiter die Pflastersteine, einen neben den andern in schönen Reihen. (Näh. Beschr.) In der Mitte wird die Straße etwas höher. (Wölbung.) Die Pflastersteine sind gleichmäßig behauene Würfel aus festem Stein. (Warum der härteste Stein verwendet

5. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 4

1913 - Nürnberg : Koch
H I. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Erklärung der Grundbegriffe. Klrinerwagen(Bär) Fblarstfrn Der Kompa| ist eines der wichtigsten Hilfsmittel der See- fairer; denn nach ihm richtet der Steuermann den Lauf seines Schiffes. Aber auch dem Reisenden auf dem Festland kann der Kompaß gute Dienste leisten. Sein Hauptvorzug besteht darin, daß er jederzeit und auch bei bedecktem Himmel die Nordrichtung angibt. Ein anderes Hilfsmittel zur Be- stimmung der Richtungen ist eine richtig gehende Taschenuhr. Halten wir sie so, daß der Stundenzeiger gegen die Sonne deutet, so ist in der Mtte zwischen ihm und der Ziffer 12 Süden. Auch die Beobachtung der p f 1 a n = z e n ro e 11 vermag uns einigermaßen den Kompaß zu ersetzen. So sind die Baum- stämme an der Wetterseite, d. i. bei uns die Grtferutyencßärt Westseite, infolge der größeren Feuchtig- feit besonders mit Ittoos und Flechten Lig, 3. bedeckt. Licht- und lvärmewirkung der Sonne. Die Sonne schenkt uns Licht und W ä r m e. Licht und Idärme ermöglichen erst das Dasein lebender Wesen. So ist die Sonne die Inutter und Erhalterin des Lebens. 3e h ö h e r die Sonne steht, desto kräftiger ist ihr L i ch t, desto st ä r ! e r wirkt ihre Wärme. (Bei klarem Himmel beleuchtet die Sonne einen Gegenstand so hell wie etwa 300 000 ganz nahe aufgestellte Kerzen.) Sie leuchtet und wärmt also am stärksten um Mittag und besonders stark wieder zur Sommerszeit, wo sie überhaupt am höchsten steht (und zugleich am längsten scheint). (Ein Wasserstrahl, der einen Gegenstand senkrecht trifft, fällt mit viel größerer Gewalt auf als einer, der den Gegenstand in schräger Richtung trifft; geradeso ist es mit den Sönnern % strahlen.) 3m n^bst und Winter sendet die Sonne ihre Strahlen ziem- lich schief auf die Erde und steht auch täglich nicht lange am Himmel,- des- halb wächst nichts mehr und d i e Natur verfällt in einen Ruhezustand. • 3m Frühling und Som- mer fallen die Sonnenstrahlen steiler auf die Erde und die Sonne bleibt jeden Tag länger am Pm- <$'9- 4- mel: deshalb erwacht die Natur in > (teilet di- Stta^emfallcn, d-s,-> frafhjer ^ ^ ^ L-b-N.

6. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 44

1890 - Nürnberg : Korn
44 § 49. Germanien vor der Völkerwanderung. Er war auch Anführer des wütenden Heeres, das beim Heulen des Sturmes in den 12 Nächten von Weihnachten bis zum H. Dreiköniqs-tag durch die Luft zog. Der vor ihm herziehende getreue Eckart sgötlie) warnte die Menschen vor Schaden. 2) Donar galt als der Gott des Blitzes und Donners. <Aein Hammer („Donnerkeil") fährt drohend durch die Luft und schlägt auf der Erde ein; doch galten Ostergewitter als ein glückverheißendes Zeichen Donars. Ihm war die Eiche geheiligt und der Donnerstag geweiht. (Eine lolche Donareiche war es, die Bouisatius bei Geismar in Hessen fällte, lind ans deren Holz er an derselben Stelle ein christliches Kirchlein erbaute. Hier und überall ließ dieser große Glaubeusapostel den alten heidnischen Kultus fortbestehen, soweit letzterer sich mit christlichen Formen vereinigen ließ, was der Ausbreitung des Christentums sehr zu statten kam.) Die Lieblingsfarbe des Donnerers war die rote; noch heute werden die Ostereier mit Vorliebe rot gefärbt, wie bei den heidnischen Deutschen am Feste der Ostara. (Außer der Eiche galt den Deutschen auch die Linde als heiliger Baum.) 3) Z iu war neben Wodan der Gott der Schlachten. Ihm ist der Dienstag (Ziestag) geweiht. 4) Nerthus oder Hertha (?) wurde als Göttin der Fruchtbarkeit und des Friedens verehrt, und ihr Bild ward zeitweise in einem verdeckten Wagen von Kühen umhergezogen. An die dann herrschende Freude erinnert noch unser Karneval. 5) Holt)ct, in Süddeutschland auch Bertha genannt, förderte ursprünglich den Ackerbau und Hausfleiß (Spinnen und Weben). In einem langen, weißen Gewände erschien sie nächtlicherweile vor den Wohnungen der Menschen, namentlich in den 12 Nächten, bestrafte, die Trägheit und belohnte den Fleiß; auch im wilden Heere erschien sie. An diese Göttin erinnern unsere Weihnachtsgaben. 6) Frei)ja galt als die Göttin der Liebe. Ihr war der Freitag geweiht, und noch heute finden in manchen Gegenden Brauteinzüge an diesem Tage statt. Der in der Thomasnacht noch jetzt herrschende Liebeszauber erinnert ebenfalls an Frey ja, welcher diese Nacht geweiht war. _ Auch die sogenannten Rauchnächte (um Weihnachten) hängen wahrscheinlich mit dem Freyja-Kultns zusammen. In diesen werden um Jakobi gepflückte,, Kräuter (Frauenschuh, Frauenhaar re.) als „Sangen" (gesengte Ähren) ans Glutpfannen gerostet, denen dann Rauch entströmt, und wobei niemand stören darf. Von Freyja, der Vertreterin echt deutscher Weiblichkeit, kommt der Name Frau. Ostara war die Göttin des aufsteigenden Lichts, des strahlenden Morgens, der wiederkehrenden Sonne im Frühling. Ihr Kultus herrschte besonders in Mittel- und Norddeutschland, wo noch heute die Osterfeuer an sie erinnern, in welchen die Apparate des Winters verbrannt werden. Auch die Ostereier, die Sinnbilder des im Ei ruhenden keimenden Lebens, sind aus dem Heidentum herübergenommen. Von dem Hasen werden die Ostereier deswegen gelegt, weil dieses Tier seiner Fruchtbarkeit halber der Frühlingsgöttin geweiht war. — fm Süddeutschlaud

7. Alte Geschichte - S. 104

1874 - Nürnberg : Korn
— 104 — Theoderich entgegen. 162,000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld; Theoderich fiel zwar, aber Atilla war besiegt (451). Atilla hatte schon einen Scheiterhaufen errichten lassen, um sich zu verbrennen, wenn die Verbündeten ihn verfolgen würden. Allein zu sehr ermattet, unterliessen es dieselben und er kehrte nach Pannonien zurück. Im folgenden Jahre wollte er Rom selbst angreifen. Auf dem Zug dahin zerstörte er das von seinen Einwohnern verlassene Aquileja. Die entronnenen Einwohner flüchteten sich in die Lagunen des adriatischen Meeres und gründeten Venedig (452). Das zitternde Rom sandte Papst Leo dem Atilla entgegen. Die Mittheilung, dass Eroberer Roms ein baldiger Tod ereile, soll ihn zur Umkehr veran- ' lasst haben. 453 starb er, und wurde begraben in einem goldenen Sarg, den man wieder in einen silbernen und diesen wieder in einen eisernen stellte. Die Sclaven, die das Grab gruben, wurden getödtet. — Valentinian ermordete (454) Aetius, die Stütze seines Reichs, durch Maximus, der 455 den Kaiser selbst tödtet. Maximus (455) zwingt Valentinians Wittwe, die byzantinische Prinzessin Eudoxia, zur Ehe. Diese ruft Geiserich; er kommt, plündert 12 Tage lang Rom „vandalische Verwüstung“; Maximus wird ermordet. Die noch folgenden 8 Kaiser sind nur mehr Werkzeuge in der Hand germanischer Fürsten, die in kaiserlichen Diensten Soldtruppen, meist Germanen, befehligten. Marcus Avitus wird von dem Sueyeuricimer abgesetzt und dieser vergibt den Thron an Majoranus (460), Libius Severus, f 465. 2 Jahre lang war gar kein Kaiser ernannt. Rasch folgten nach einander: Anthemius (der griechische Kaiser Leo brachte ihn in Vorschlag), 472 ermordet; Ancius Olibrius; Glycerius; Julius Nepos. Dieser wird von seinem Feldherrn Orestes verdrängt, der den Thron seinem Sohne Romulus Augustulus (475) gibt, der aber (476) durch Odoaker, den Anführer der Heruler und Rugier, abgesetzt wird. Odoaker errichtet nun ein germanisches Reich in Italien. Römische Kunst und Wissenschaft. Kunst und Wissenschaft erborgten sie von den Griechen. Der grosse^ Umfang des Reichs und die Verbindung der Bürger in den Provinzen mit den heimischen beförderten aber die Verbreitung. Die Griechen kannten

8. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 12

1914 - Nürnberg : Korn
12 Wüßtest du, was ich dir tu. Hättest Sprache du dazu, Ach, du sprächst mit Beben: „Nie seh’ ich die Sonne mehr; In dem Dunkel um mich her Endet alles Leben.“ Aber, Körnlein, habe Mut! Sieh, du liegst ja sanft und gut, Hast bald ausgeschlafen; Blickst dann aus dem Grab empor, Blühst als Blume schön hervor, Bist ganz neu geschaffen. Ich auch sinke einst hinab So wie du ins kühle Grab, Mich auch deckt die Erde; Aber herrlicher noch ruft Aus der stillen, düstern Gruft Mich des Schöpfers „Werde!“ Schmidt. > * 113. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren! Eine arme Bauernwitwe hatte ihren Sohn durch Spinnen ernährt und ihm, da er auf der Schule war, die Speisen über Feld zugetragen. Dieser Sohn kam in der Welt sehr hoch hinauf und gab einst ein großes Gastmahl. Als die Gäste sich im Vorzimmer versammelten, wurden sie zwei Dinge gewahr, über welche sie sich sehr verwunderten. Unter einem prächtigen Spiegel hing ein ganz geringer Knotenstock. Sodann stand ganz oben an der Tafel ein alter Stuhl mit hoher Lehne und neuem Über- züge. — Man fragte den Herrn des Hauses, was das bedeute. Er antwortete: „Ich hatte nichts denn diesen Stab, als ich aus meiner Mutter Hause ging. Der Stuhl aber ist meiner lieben Mutter Spinnstuhl gewesen, an welchem sie so viel gearbeitet hat, daß ich auf der Schule leben konnte." Als nun die Gäste alle beisammen waren, bat er dieselben, daß er noch einen fehlenden Gast holen dürfe. Sieh, da kommt er schon zurück und an seinem Arm führt er sein altes, ge- krümmtes Mütterlein in Bauerntracht und setzt es auf den Stuhl obenan. — Es war feine Mutter, die er also ehrte. wn*

9. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 2

1914 - Nürnberg : Korn
2 t f2. Der Sonnenaufgang. Kommt, Kinder, wischt die Augen au-, Ts gibt hier was zu sehen, Und ruft den Vater auch heraus; Tie Sonne will aufgehen! Wie ist sie doch in ihrem Lauf So unverzagt und munter! Geht alle Morgen richtig auf Und alle Abend unter. Von ungefähr kann das nicht sein, Das könnt ihr euch wohl denken; Der Wagen da geht nicht allein, Ihr müßt ihn ziehn und lenken. So hat die Sonne nicht Verstand, Weiß nicht, was ihr gebühret; Drum muß wer sein, der an der Hand Als wie ein Lamm sie führet. Und der hat Gutes nur im Sinn, Das kann man bald verstehen; Er schüttet seine Wohltat hin Und lässet sich nicht sehen; Und hilft und segnet für und für, Gibt jedem seine Freude, Gibt uns den Garten vor der Tür Und unsrer Kuh die Weide. Und hält euch Morgenbrot bereit Und läßt euch Blumen pflücken Und stehet, wann und wo ihr seid, Euch heimlich hinterm Rücken; Sieht alles, was ihr tut und denkt, Hält euch in seiner Pflege, Weiß, was euch freuet, was euch kränkt, Und liebt euch allerwege. Llaudius.

10. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 3

1914 - Nürnberg : Korn
3 13. Das Vaterhaus. Wo’s Dörflein dort zu Ende geht, wo’s Mühlenrad am Bach sich dreht, da steht im duft’gen Blütenstrauß ein Hütt- lein klein, mein Vaterhaus. Da schlagen mir zwei Herzen drin voll Liebe und voll treuem Sinn; mein Vater und die Mutter mein, das sind die Herzen fromm und rein. Darin noch meine Wiege steht, darin lernt’ ich mein erst’ Gebet; darin fand Spiel und Lust stets Raum, darin träumt’ ich den ersten Traum. Drum tausch’ ich für das schönste Schloß, wär’s felsen- fest und riesengroß, mein liebes Hüttlein doch nicht aus; denn ’s gibt ja nur ein Vaterhaus. wiedemann. ¿¿^4. Des Frühlings Konzert. Kaum daß der Winter uns verlassen, und daß der Frühling eingekehrt, so tönt auch schon auf allen Gassen ein wunderherr- liches Konzert. Denn schmetternd ruft die kleine Lerche die Schläfer alle aus der Ruh’; es klappern ernst die Herren Störche langschnabelig den Takt dazu. Der Schwätzer schimpft in seinem Rohre, die Spatzen zwitschern überall, die Tauben girren auf dem Tore; wie flötet 'üß die Nachtigall! Und wie die kleinen Bienen summen um jede Blüt’ ohn' Unterlaß! Und wie die muntern Käfer brummen, als sängen sie den tiefen Baß! Der Kuckuck stimmt die Instrumente, die Frösche quaken in dem Sumpf; dort schnattert eine kleine Ente am Teiche auf dem Weidenstumpf. Der Fink in seiner roten Weste, der Stieglitz in dem bunten Kleid, sie lärmen beide auf das beste, als wären sie gar nicht gescheit. Das klingt von unten und von oben gar fröhlich in die Welt hinein! Das ist ein Singen, Jauchzen, Toben, ein Krächzen, Schnarchen, Lärmen, Schrei’n! . _ Doch wie sie auch verschieden scheinen, die Klänge alle, spät und früh, sie müssen dennoch sich vereinen zu einer einz'gen Melodie. Die klingt heraus aus dem Getümmel, sie klingt in Tälern und auf Höh’n: „Ach, gut ist unser Gott im Himmel und seine Welt ist wunderschön!" W. Köhl«. 1*
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